Zum Hauptinhalt springen

Aktuelle Nachrichten

 

 

Das Neueste aus dem Institut PFL

 


 

Updates aus allen Bereichen

Studie des Instituts für postfossile Logistik zu den ökologischen Auswirkungen von Standortverlagerungen dient als Entscheidungsvorlage für Kommunalpolitiker

Unter der Federführung von Prof. Dr. Karl-Georg Steffens untersuchte das Institut für postfossile Logistik, inwieweit sich die Standortverlagerung von Logistikdienstleistern auf die Klima- und Schadstoffbilanz einer deutschen Mittelstadt auswirken.

Es wurden die Fahrtdaten von zwei ausgewählten Speditions- und Logistikbetrieben über einen Zeitraum von insgesamt vier Jahren (2019 – 2022) ausgewertet. Beide Unternehmen verfügen noch über Standorte in der Innenstadt, so dass die Stadt aus verschiedenen Gründen Verlagerungsbestrebungen an den Stadtrand, zum Beispiel in Autobahnnähe, begrüßen würde. Die Reduzierung der LKW-Fahrten im Stadtgebiet ist dort ein politisches Ziel.

Die beiden Logistikdienstleister unterscheiden sich in ihren Geschäftsmodellen. Während die eine Unternehmung (LDL 1) hauptsächlich regionale Auslieferungsfahrten für einen großen Logistikkonzern durchführt, ist bietet die andere Firma (LDL 2) Logistikdienstleistungen über alle Transportarten und Lagerlogistik bis hin zu Third-party-Logistik an.

Das Ergebnis der Studie ist, dass im Falle des ersten Unternehmens durch die Verlagerung der Schadstoffausstoß im Stadtgebiet um bis zu 78% reduziert werden kann. Die Analyse ergab, dass bei diesem Unternehmen die meisten Fahrten aus der Stadt hinausführen, womit diese Einsparung der Schadstoffe innerhalb des Stadtgebietes kausal begründet werden kann.

Im Falle des zweiten Unternehmens sind die Schadstoffeinsparungen geringer, da viele dessen Fahrten Quell- und Zielverkehre von bzw. zu Kunden in der Stadt sind. Und die dazu gehörenden Fahrten werden natürlich bei einer Verlagerung des Standortes an den Stadtrand länger. Allerdings sind unter den Fahrten dieses Unternehmens innerhalb des Stadtgebietes viele Umlagerungsfahrten von einem Lager zu einem anderen, die wegfallen würden, wenn das Unternehmen sämtliche Standorte innerhalb der Stadt auf einen größeren am Stadtrand zusammenziehen könnte.

So war es überraschend, dass nur 8% der aktuellen Schadstoffe bei einer Verlagerung reduziert werden.

Als Fazit lässt sich formulieren, dass nur eine genaue Analyse des Geschäftsmodells der Logistikdienstleister zu einer klaren Aussage über die potenzielle Einsparung von Fahrten und den damit verbunden Schadstoffausstößen führen kann.

Das Ziel der Studie, eine qualitative Entscheidungsgrundlage für den Rat der auftraggebenden Stadt zu erstellen, wurde jedenfalls in sehr guter Weise von dem Team des Instituts für postfossile Logistik erreicht.

CO₂-Ausstoß am aktuellen und zwei möglichen Verlagerungsstandorten
CO₂-Ausstoß am aktuellen und zwei möglichen Verlagerungsstandorten